Der Weiße Burgunder oder auch Weißburgunder entwickelte sich aus einer Mutation des Grauburgunders, welcher wiederum aus dem Blauen Burgunder hervorging. Diese sehr alte Rebsorte ist nachweislich schon seit dem 14. Jahrhundert bekannt und verbreitete sich von Burgund in Frankreich aus ab dem 17. Jahrhundert über Europa.
Während die Rebe in Frankreich als Pinot Blanc und in Italien unter Pinot Bianco bekannt ist, wurde sie in Deutschland bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Namen Weißer Klevner geführt und dann in Weißer Burgunder umbenannt, um Ihre Verwandschaft zum Blauen und dem Grauburgunder zu verdeutlichen.
Die elegante Rebsorte gewinnt in den letzten Jahren Deutschlandweit zunehmend an Bedeutung und stellt in der Weinanbauregion Saale Unstrut die zweitwichtigste Rebsorte nach dem Müller Thurgau dar. Bei relativ hohen Ansprüchen an Klima und Boden lassen sich aufgrund der langen Reifezeit der Trauben hohe Mostgewichte erreichen.
Mit seinem zart aromatischen Bukett und der feinrassig, lebendigen Säure zeichnet sich der vollmundige Wein durch einen leicht nussigen Geschmack aus. In der trockenen Ausbaustufe empfiehlt er sich als Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten mit dezenter Würze, sowie zu Geflügel-, Kalb- und Schweinefleischgerichten. Die extraktreicheren Spätlesen präsentieren ihren Charakter optimal in Kombination zu Lamm-, Kaninchen- und Wildgerichten.
Den Habitus kennzeichnen dreilappig, rundliche Blätter von mittlerer Größe, welche am Rand fein gezahnt sind. Sie sind von dunkelgrüner Farbe, matt glänzend und weisen auf der Oberseite eine mittlere Blasigkeit auf. Während die jungen Blätter anfangs leicht spinnwebig behaart sind, bildet sich diese beim Wachstum fast vollständig zurück.
An der zylinderförmigen, mittelgroßen Traube hängen die Beeren sehr dicht. Sie sind gelbgrün gefärbt, meist elliptisch bis rund geformt und zeichnen sich durch eine dünnhäutige Schale aus.