Beschreibung der Rebsorte Blauer Portugieser

Der Geschichte nach soll die Rebsorte im Jahre 1772 von der portugiesischen Stadt Porto nach Österreich gelangt sein und danach ihren Namen erhalten haben. Jedoch ist die Rebe in Portugal völlig unbekannt, so dass man heute vermutet, dass sie eher aus Österreich-Ungarn stammt. Von dort aus verbreitete sie sich im 19. Jahrhundert unter Mitwirkung des Weinbaupioniers Johann Philipp Bronner über Deutschland.

Durch die geringen Ansprüche an Klima und Bodenverhältnisse, den kräftigen Wuchs und hohe Erträge verdrängte der Blaue Portugieser viele ältere Rebsorten. Mit einer Anbaufläche von 4500 Hektar und damit rund 6 Prozent der gesamten Rebfläche zählt er heute als drittwichtigste Rotwein-Rebsorte in Deutschland. Im Gebiet der Saale Unstrut Region wird er auf 46 Hektar angebaut und nimmt damit den zweiten Platz der roten Weine hinter dem Dornfelder ein.

Der Wein aus der frühreifen Sorte ist von einem hellen Rubinrot gekennzeichnet und wird deshalb oftmals als Weißherbst ausgebaut. Schon im Frühjahr kann dieser leichte, süffige Rotwein mit der lebendigen Säure genossen werden. Das Bukett bietet fruchtige Beerenaromen wie Erdbeere, Himbeere sowie rote Johannisbeere und offenbart zumeist eine angenehme Pfeffernote. Während der zum Rotwein ausgebaut Portugieser als unkomplizierter Speisebegleiter zu leichtem Essen überzeugt, ist der Weißherbst als Sommerwein sehr beliebt.

Der Habitus des Rebstockes ist von großen, rundlichen Blättern gekennzeichnet. Im Laufe des Wachstums verändert sich deren Farbe von Hellgrün mit leichtem Bronzeton zu einem kräftigen Grün. Sie sind meist dreilappig, mit starker Zahnung des Blattrandes ausgebildet. Die blauschwarzen Beeren sind dicht in der großen, walzenförmigen Traube angeordnet und besitzen eine dünnhäutige Schale.